Inklusiver Wasserspielplatz für Kita „Lebensfreude“ 

„Ich bin schon seit gestern aufgeregt wegen des neuen Wasserspielplatzes“, sagt Mika aus der Kindertagesstätte (Kita) „Lebensfreude“ in Wickrath, während er mit seinen Freunden durch den Garten tobt. Im großzügigen Außenbereich der erst vor zwei Jahren eröffneten Kita der Selbsthilfevereinigung „Lebenshilfe Mönchengladbach“, wurde am gestrigen Dienstag ein inklusiver neuer Wasserspielplatz eröffnet. 

„Wir wollten die Errichtung nicht auf das nächste Frühjahr verschieben und haben uns deswegen für die Eröffnung im Herbst entschieden. Immerhin hat es schon ein ganzes Jahr gedauert, bis wir das Geld zusammen hatten und es dann endlich losgehen konnte“, sagt Nancy Mnich, stellvertretende Leiterin der Kita. Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, bei Sonnenschein oder Regen: Die neue Wasserlandschaft kann ohnehin immer bespielt werden …

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„Alles ist aus wasserfestem Material hergestellt und sehr robust“, sagt Mnich. Matschhose anziehen und los gehts. Das ist auch das Motto von Kita-Kind Elias. „Ich mache eine Matsch-Beton-Suppe. Die kann man nicht essen“, sagt der Knirps. „Ich bin schon groß und weiß das. Aber Spaß macht es trotzdem.“

Besonders wichtig bei der Einrichtung des neuen Spielbereichs ist der Inklusionsgedanke, denn immerhin ist „Lebensfreude“ eine inklusive Einrichtung. „Es gibt verschieden hohe Elemente, die auch von den Kindern selbst auseinandergenommen und neu angerichtet werden können“, sagt Mnich. Auf diese Weise können auch Kinder, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, mitspielen.

„Mit unserem neuen Wasserspielplatz ermöglichen wir die Teilhabe aller und schaffen einen Förderungsbereich, in dem sich jedes Kind eigenständig entwickeln kann“, sagt Mnich. Dem stimmt auch der Geschäftsführer der Lebenshilfe, Özgür Kalkan, zu: „Mit der neuen Spielmöglichkeit fördern wir alle Sinne, die Kreativität und das Miteinander unter den Kindern.“

Der Spielplatz wurde im Rahmen des Projekts „Kitaherzen“ von der Ulla-&-Stefan-Hamacher-Stiftung realisiert, um ein barrierefreies Spielumfeld für alle Kinder zu schaffen und die Inklusion in Mönchengladbach weiter voran-zutreiben. In der Kindertagesstätte „Lebensfreude“ gebe es aktuell sieben Kinder mit Förderbedarf, sagt Mnich. „Ein Kind, das auf einen Rollstuhl angewiesen ist, haben wir noch nicht. Doch natürlich gibt es hier bei uns die Möglichkeiten für eine adäquate Betreuung.“ Nicht nur der neue Wasserspielplatz an sich ist inklusiv, also von allen Kindern, egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung, nutzbar, sondern auch das gesamte Projekt.

„Alle haben mitgeholfen, die ganze Realisierung ging nur Hand in Hand“, sagt Nikolas Hamacher von der Ulla-&-Stefan-Hamacher-Stiftung. 10.000 Euro hat der Wasserspielplatz gekostet. Davon haben knapp 4.000 Euro die Familien der Kinder aufgebracht. „Wir haben einen Spendenlauf veranstaltet und auch einen Trödelmarkt. So konnten wir als Einrichtung auch einen guten Beitrag leisten“, sagt Mnich. 3.000 Euro spendete der Lions Club Mönchengladbach.

Bürgermeisterin Josefine Gauselmann (SPD) schätzt die Hilfe von Stiftungen zur Realisierung solcher Projekte. Der Wasserspielplatz gefällt ihr besonders.„Ich weiß, dass Wasser eine natürliche Faszination bei Kindern auslöst. Da braucht es nur ein paar Eimer und Förmchen und schon ist der Spaß garantiert“, sagt sie. Nur wenige Sekunden nachdem Kita-Kind Elin das Absperrband durchgeschnitten hat, stürmten die Kinder drauf los, lachten und matschten, was das Zeug hielt.

Auch im kommenden Jahr möchte die Stiftung weitere Kindertagesstätten aus Mönchengladbach unterstützen. Dafür können sich die Einrichtungen schon jetzt bewerben. „Neben dem Standort in unserer Stadt, ist die Inklusion in der Einrichtung eine weitere Bedingung“, sagt Nikolas Hamacher. Die Idee, welcher Beitrag im Einzelnen in den Einrichtungen geleistet werden kann, wird gemeinsam erarbeitet. „Wichtig ist, dass es etwas ist, an dem möglichst viele Kinder viele Jahre lang Freude haben.“

Ein Beitrag der Rheinischen Post/rp-online von Alexandra Jansen, Foto: Markus Rick

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